Historie

Die Vereinsgründung

Das Gründungsjahr 1927 liegt in einer Zeit, an die sich kaum noch ein Mitglied erinnert. 

1927

gab es in Bremen bereits zahlreiche Tennisvereine, allerdings waren sie meistens teuer und exklusiv. Um nun auch den weniger zahlungskräftigen Leuten die Möglichkeit zum Tennissport zu bieten fassten Walter Clages, Arthur Grauwinkel und Hermann Ritschel den Entschluss, einen Tennisverein für alle Bevölkerungsschichten zu gründen. Das war für die damalige Zeit etwas ganz Besonderes. Die Gründung wurde im Jahr 1927 vollzogen unter dem Namen "Freie Tennisvereinigung Bremen e. V." Der erste Schritt war getan, aber nun kam die praktische Umsetzung: Wo sollte gespielt werden? Wer sollte den Mitgliedern das Tennisspielen lehren? An der Endstation der Straßenbahnlinie in Huckelriede wurde ein Platz ausfindig gemacht, der von der Tennisvereinigung angemietet wurde. Hier gab Walter Clages sein Können an die Mitglieder weiter.

1928

im Spätsommer des Jahres fand hier das 1. Tennisturnier statt.

1929

Da der Verein großen Zulauf hatte, reichte dieser eine Platz bald nicht mehr aus. Die "Freie Tennisvereinigung" konnte umziehen. Nahe der Weser in der Nähe des Licht-Luftfreibades erhielt man zwei und später noch einmal zwei weitere Plätze. Kooperiert wurde bereits damals mit dem damaligen Fußballverein Buntentor. Umkleideraum und Gaststätte durften benutzt werden. Aber die Tennisspieler wollten etwas Eigenes. 

1934

am 16. August wurde auf der Mitgliederversammlung beschlossen, für 300 RM ein Musterhaus zu kaufen. Dieses, aus Fertigteilen bestehende Parzellenhäuschen, wurde stilvoll mit Worpsweder Möbeln eingerichtet. In den ersten 10 Jahren von 1927 bis 1937 entwickelte sich bereits ein reges Vereinsleben. Neben dem Tennistraining und dem Spielbetrieb wurden Freundschaftstreffen ausgetragen, Gymnastik und Tischtennis betrieben. 1934 war das Fortbestehen des Vereins dennoch gefährdet. Etliche Mitglieder sprachen sich gegen die Teilnahme an dem zwangsverordneten Maiumzug aus, was eine öffentliche Abkehr gegenüber den neuen Machthabern bedeutet hätte. Letztendlich wurde in voller Tenniskleidung mitmarschiert.

1935

Der größte sportliche Erfolg konnte im Jahr 1935 mit dem Gewinn der Unter-Gaumeisterschaften im Herreneinzel durch den Sportkameraden Leonard errungen werden. Politische Ereignisse ereilten auch die "Freie Tennisvereinigung Bremen e. V." Arbeiter-, Turn- und Sportvereine waren den neuen Machthabern suspekt, sie passten nicht zum neuen nationalistischen Zeitgeist. Der Vorstand handelte schnell und beschloss den Austritt aus dem Arbeiter- Turn- und Sport-Bund und änderte den Namen in "Tennisverein von 1927 Bremen e.V."

1938

musste der Verein sein Gelände am Licht- und Luft-Freibad aufgeben. Musterkleingärten hatten Vorrang. Eine neue Heimat wurde hinter dem "Kuhhirten" gefunden. Auf ehemaligem, landwirtschaftlichem Gelände konnten vier Plätze angelegt werden. Die getätigte Investition in das Fertighäuschen zeigte sich als äußerst zweckmäßig. Der Transport in Einzelteilen und der Wiederaufbau waren schnell gemeistert. 

Der Krieg lähmt den Verein

1939

Mit Kriegsbeginn kam der Spielbetrieb mehr und mehr zum Erliegen. Die Männer wurden eingezogen und die Frauen dienstverpflichtet. Wegen der zahlreichen Fliegerangriffe kam bald niemand mehr auf die Anlage. Zum Ende des Krieges wurden die Plätze durch Bombenabwürfe stark beschädigt. Hinzu kam eine Überschwemmung, die weiteren Schaden anrichtete. Das hätte das Ende des Vereins sein können

Ein neuer Anfang

1945

Der Verein wurde wieder aktiv. Noch im Dezember wurde eine Generalversammlung durchgeführt. Ein neuer Vorstand gewählt, der zwei Hauptziele hatte. Das Auffinden der alten Mitglieder und die Instandsetzung der beschädigten Plätze. Neue Statuten mussten her. Der Verein musste von der Militärregierung anerkannt werden. Mit dem Sportamt wurde um Mittel gestritten zur Wiederherstellung der Plätze. Leider ergebnislos. So traten viele Mitglieder mangels Spielmöglichkeit aus.

1946

musste faktisch der Konkurs angemeldet werden. Der Vorstand musste den schwierigen Weg zum Amtsgericht antreten.

1947 bis 1949

bemüht sich der Vorstand weiter um den Tennisverein. Nach intensiven Gesprächen mit der Sportförderkommission gelingt es, Mittel zu erhalten, jedoch mit der Auflage, die Plätze auf dem zwischenzeitlich von einem Bauern landwirtschaftlich genutzten, ehemaligen Vereinsgelände zu erstellen. Es gelingt, den Bauern zu überzeugen. Er stellt einen Teil seiner Nutzfläche zur Verfügung nebst der Zusage, einen Teil seines Schafstalles als Umkleideraum nutzen zu dürfen.

Der Aufschwung

1950

findet die offizielle Wiedereröffnung des Tennisvereins statt.

1952

konnten bereits zwei weitere Plätze hinzugefügt werden. Eine alte Wehrmachtsbaracke wurde erstanden, die bis 1972 als Clubhaus diente.

1958

expandiert der Verein weiter. In diesem Jahr konnte der heutige Platz 5 eingeweiht werden. Zur Eröffnung wurde Prominenz eingeladen: Hans Koschnik, der damalige Sportamtsleiter, nahm die Eröffnung vor.

1960/61

findet das Provisorium der Umkleide im Schafstall ein Ende. Ein modernes Umkleidegebäude wird errichtet.

1972

investiert der Verein in ein neues Clubhaus und eine Einfeld-Tennishalle. Auf ständiges Drängen der Mitglieder nach einem neuen Clubhaus wird auf der Hauptversammlung im Jahre 1971 der Vorschlag auf einen Neubau angenommen. Rege Beteiligung der Mitglieder an dem Planungsprozess führte zu der Entscheidung gleichzeitig die erste Tennishalle in Bremen zu bauen. Im März 1972 werden Clubhaus und Tennishalle eingeweiht. Noch im selben Jahr werden die heutigen Plätze 7 und 8 in Angriff genommen. Damit gehörte der Verein von 1927 zu den größeren Bremer Tennisvereinen. 

1977

feiert der Verein sein 50jähriges Bestehen und zählt mittlerweile über 400 Mitglieder. Mit viel Enthusiasmus und Kreativität wird von den Mitgliedern ein rauschendes Sommerfest organisiert. Die Tennishalle wird dabei vom Festausschuss in einen Ballsaal verwandelt. Über mangelnde Beteiligung, sei es zu den sportlichen als auch zu gesellschaftlichen Anlässen, kann sich der Verein nicht beklagen. Auch steigen die Mitgliederzahlen weiterhin an, sowohl bei den Kindern/Jugendlichen als auch bei den Erwachsenen. Mit finanziellen Problemen müssen sich die Vorstände nicht beschäftigen. 

1987

expandiert der Verein weiter. Die Nachfrage nach Spielmöglichkeiten hat sich verstärkt; aber auch unter dem Aspekt der Attraktivität des Vereins für den Tennisverband hinsichtlich der Ausrichtung von Verbandsturnieren wird überlegt, die Zahl der Plätze zu erhöhen. Es bietet sich die Möglichkeit, zusätzliches Gelände von der Stadt anzupachten. Die Mitglieder-versammlung entscheidet in einer Kampfabstimmung für die Erweiterung der Sportanlage. Die Plätze 9 und 10 werden gebaut. 

Stagnation

2002

wurde der Versuch unternommen, mit der Erstellung einer Pentaque-Boule Bahn die Angebotspalette und des Tennisvereins zu erweitern und dessen Attraktivität zu erhöhen. Die Idee war, ein altersübergreifendes Angebot zu haben, das sich auch an Nicht-Vereinsmitgliedern wendet. Eine Bilanz aus den vergangenen Jahren zeigt allerdings, dass Boule nur zögerlich und vereinzelt angenommen wurde und es nicht gelungen ist, Boule-Mannschaften mit der Bereitstellung der Bahn an den Verein zu binden.

Neue Wege

2003

wurde im Frühjahr der Versuch gestartet, sich mit den anderen Vereinen auf dem Stadtwerder auszutauschen. Die vier Vereine - alle weniger als 500 m voneinander entfernt - beschlossen eine Kooperation unter der Bezeichnung "Stadtwerderaner" mit dem Ziel: "gemeinsam reden - voneinander lernen - gemeinsam planen und gestalten". Eine erste gemeinsame Aktivität war ein Tennis-Stadtwerder-Turnier, das 2003 unter Federführung des TVv.1927 ausgetragen wurde. Weitere Kooperationen wurden verabredet, das Tennisspiel der Vereinsmitglieder der vier Vereine untereinander sollte gefördert werden, eine Hobbyrunde wurde eingerichtet, das Spielen auf den verschiedenen Anlagen ist für die Vereinsmitglieder möglich. 

2004

wurden im TVv.1927 mit großer Intensität neue Initiativen insbesondere im Jugendbereich gestartet. Kooperationen mit Schulen insbesondere des Einzugsgebietes Neustadt und ein breites Sportangebot auf eigens hergerichteten Kleinfeldern führten zu einem "Jugendboom" beim TVv.1927, wie es die Presse 2005 treffend beschrieb. Auch neue Angebote im Bereich "Tennis trifft Kultur" wurden von den Mitgliedern sehr begrüßt. So wurden mehrfach Veranstaltungen mit Künstlergruppen, an denen Vereinsmitglieder beteiligt sind, mit großem Erfolg im Vereinsheim des TVv.1927 durchgeführt. 

2006

schienen die "neuen Wege" auch den Landessportbund und die Commerzbank Bremen überzeugt zu haben, so dass sie den Vorstand des TVv.1927 mit dem Ehrenamtspreis für ein Team auf der Jahreshauptversammlung 2006 auszeichneten. Die Talsohle im Verein scheint durchschritten. Es wird ein Förderverein gegründet. Die Mitgliederzahlen bewegen sich inzwischen wieder auf 400 zu. 

 

Der Verein ändert seinen Namen in Tennisverein von 1927 - Stadtwerder e.V., und wird so in das Vereinsregister eingetragen.

2007

Ein neues Projekt für die Jugendabteilung wird gestartet. Der seit vielen Jahren verwaiste Platz mit Ballwand wird als Kombiplatz aufwändig und von Grund auf neu gestaltet und einer neuen Nutzung zugeführt. Der Untergrund wird komplett saniert und eine moderne wetterfeste Oberfläche aufgebracht. Variable Stützen ermöglichen verschiedene Sportarten wie Volleyball, Badminton, Tennis, zwei kleine Tore können für Kleinfeldfußball schnell aufgestellt werden, zwei Basketballkörbe ermöglichen das Basketballspiel und natürlich ist die Tenniswand auch für Einzelspieler da, die ihre Grundschläge trainieren möchten. Zusätzlich wird ein Holzhaus mit Terrasse und Sitzbänken aufgestellt, eine Tischtennisplatte fest installiert und eine Grillmöglichkeit geschaffen, um für Eltern, Kinder, Jugendliche und alle Anderen ein zusätzliches Angebot auf unserer Anlage zu schaffen.